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Kopfschmerzen und Migräne

Mit Hilfe von Akupunktur und Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) kann man Kopfschmerzen und Migräne-Schmerzen hervorragend behandeln

Die Ursachen für Kopfschmerzen sind vielfältig. Genauso individuell wie der Ursprung und die Ausläufer einer Schmerz-Erkrankung sind, ist in der TCM auch die Therapie mit Akupunktur oder chinesischer Kräuterheilkunde. Um eine grundlegende und nachhaltige Behandlung durch Akupunktur oder chinesische Arzneitherapie zu erhalten, muss eine ausführliche Anamnese inklusive Puls- und Zungendiagnostik einmalig zu Beginn einer Behandlung erfolgen (mindestens eine Stunde). Je nach chinesischer Diagnose wird die Therapie danach ausgerichtet und ein Akupunktur- und/oder Kräuter-Konzept zusammengestellt.

Eine schnelle Besserung akuter Beschwerden kann meist auch nach kurzer Befundaufnahme (ca. 15-30 Minuten) und mit Akupunkturbehandlung erzielt werden. Ein langfristigeres und besseres Ergebnis wird jedoch durch eine Kombination aus akuter und grundlegender Therapie erreicht, bei der mit einem ganzheitlichen Ansatz unter Berücksichtigung der individuellen Konstitution die eigentliche Ursache behandelt wird.

Viele wissenschaftliche Studien belegen die hohe und langfristige Wirksamkeit von Akupunktur und Kräutermedizin bei Kopfschmerzen und Migräne, daher übernehmen die privaten Krankenversicherungen inzwischen alle die Kosten für Akupunkturverfahren.

Freier Energiefluss bei Kopfschmerzen – Grundlagen der TCM

Die Grundlagen der TCM beschreiben ein Zusammenspiel von Körper und Geist/Seele (Yin und Yang) sowie einen freien und weichen Fluss von Energie und Säften (Qi und Xue) im Menschen. Ist dieser Fluss gestört, weil aus verschiedenen Gründen Stauungen vorliegen, oder weil nicht ausreichend Qi oder Xue vorhanden ist, dann kommt es zu sogenannten Fülle- oder Leere-Symptomen an bestimmten Stellen oder überall im Körper, die auch verschiedene Schmerz-Formen auslösen können. Neben diesem bekannten 2-er System von Yin und Yang gibt es eine weitere grundlegende Einteilung in der Chinesische Medizin, die Theorie der 5 Elemente. Zu den fünf Elementen werden bestimmte Organe (Yin) und Emotionen/Funktionen (Yang) genauer zugeordnet, die Regulation ist komplex. Diese Elemente heißen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser.

Beispiel: Holz-Element

Die fünf ElementeEin Element, aus dessen Bereich viele Migräne-Kopfschmerzen entstehen, ist das Holz-Element. Ihm werden Funktionen und Fähigkeiten zugeordnet, die wir im Alltag häufig einsetzen wie zum Beispiel Kontrolle (Pünktlichkeit, tägliche Arbeit bewältigen, Pflichtbewusstsein) oder auch Perfektion (hoher Anspruch an Qualität oder Effektivität). Gelingt dies nicht oder nicht mehr so gut, weil wir erschöpft sind oder zu viele dieser Aufgaben bewältigen wollen/müssen, dann kann der Körper schwächer werden und/oder andererseits sich Energie stauen und im Körper Schmerzen verursachen. Diese gestaute Energie entlädt sich nach Innen (Kopfschmerzen, Frustration oder organische Störungen) und Außen zum Beispiel durch Ungeduld und Wut („Laus über die Leber gelaufen“ oder „die Galle kocht über“ oder „rot sehen“) oder durch Schwitzen oder Symptome, die in der oberen Körperhälfte liegen (Kopfschmerzen, Tinnitus, Schilddrüsenstörungen, Haarausfall, Seh-Störungen, Ekzeme am Kopf und anderes). Organe, die zum Holz-Element zählen sind zum Beispiel die Muskulatur und Sehnen (Verspannungen vor allem in der oberen Körperhälfte), die Leber und Gallenblase (Stiche oder Beschwerden im Oberbauch vor allem rechts, Verdauungsstörungen mit Blähungen) und die weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane mit ihren Funktionen (Schmerzen bei der Regelblutung, hormonelle Migräne oder Kopfschmerz, Funktionsstörungen beim Geschlechtsverkehr oder Unlust).

Ursachen für Kopfschmerzen aus Sicht der chinesischen Medizin

Ein Ungleichgewicht zwischen den 5 Elemente oder Yin und Yang kann durch innere oder äußere Ursachen entstehen.

Zu den inneren Ursachen gehören vor allem die Emotionen und die Fähigkeit mit Belastungen umzugehen (Yang und Qi). Diese Energie kann geschwächt sein (Qi-Mangel). Auch Ernährungsfehler führen zu einem „unklaren“ Saft (Xue) und damit zu einer Schwäche in diesem Bereich des Yin. Dies kann beides den Energiefluss stören, weil die Trägersubstanzen der Energie geschwächt ist (Xue, Blut und Saft) oder zuwenig Energie im Umlauf ist (Qi-Mangel).

Zu den äußeren Ursachen, die unser inneres Gleichgewicht stören, gehören zum Beispiel klimatische Einflüsse (Wind, Kälte, Feuchtigkeit, Hitze, Feuer). Durch diese äußeren Einflüsse können innerliche Korrelate entstehen („durch den Wind sein“, „Wind oder Dampf machen“, „Ohrensausen“) oder das Heranziehen von Sturm (Wind) oder Nebel (Kälte, Feuchtigkeit) oder Sonne (Hitze, Feuer) löst einen Kopfschmerz aus. Diese äußeren Faktoren können im Körper zur Anhäufung und Stauung von Qi und Xue und entsprechenden Störungen führen (Feuchtigkeit und Schleim, Stase von Xue, Saft oder Blut-Stau) und damit den freien Energiefluss stören und Kopfschmerzen längerfristig im Körper etablieren (chronische Kopfschmerzen, wiederkehrende Kopfschmerzen).

Die eigene Energieverteilung eines Kopfschmerz-Patienten muss durch die Anamnese des TCM-Therapeuten erfragt werden. Der Arzt für Chinesische Medizin stellt dann eine entsprechende Diagnose, die die Ursache/n (Wurzel) und die Symptome (Zweige) einer Erkrankung/der Kopfschmerzen beschreibt. Anschließend wird ein individuelles Behandlungskonzept erstellt.

Unterscheidung typischer Symptom-Zuordnungen (sog. Differenzialdiagnose)

Ist ein Patient vor allem im Bereich des Holz-Elementes betroffen, kann man typische Zeichen/Symptome erfragen, wie unter anderem

  • seitlicher Kopfschmerz, stechend, wandernd, ggf. mit Aura und Seh-Störungen

Der TCM-Arzt sieht seitlich an der Zunge bestimmte Zeichen zum Beispiel eine Rötung (Stau), Blässe (Schwäche), Aufquellung (Qi-Stau) oder Risse (Yin-Mangel) und ertastet ggf. einen so genannten gespannten Puls an der entsprechenden Puls-Taststelle.

Ist ein Patient vor allem im Element Erde betroffen, dann wären typische Zeichen

  • dumpfer Kopfschmerz, ortstständig, eher Stirn-Kopfschmerz, Erschöpfung, Verdauungsstörungen, Schleim-Erkrankungen.

Der TCM-Arzt sieht eine aufgedunsene evt. blasse Zunge (Qi-Schwäche,Yin-Mangel) mit Zahnabdrücken (Feuchtigkeit) am Rand, ein dicker weißer Belag in 2/3 der Zunge (Schleim) und tastet in der entsprechenden Handgelenksposition einen tiefen und ggf. langsamen Puls.

Dies sind nur zwei Beispiele, wie ein TCM-Arzt diagnostiziert und den individuellen Kopfschmerz anschließend optimal behandeln kann. Es gibt sehr viel mehr Konstellationen.

Die Therapie von Kopfschmerzen mit Akupunktur oder chinesischer Kräutermedizin

AKUPUNKTUR

Eine Akupunkturbehandlung durch erfahrene Therapeuten ist ein wirksames und nebenwirkungsfreies Verfahren. Durch das Stechen der ausgewählten Akupunkturpunkte auf den Energiebahnen des Körpers (Meridiane) werden Ungleichgewichte kurzfristig reguliert und Körperfunktionen harmonisiert. Es ist ein so genanntes äußeres Therapieverfahren.

Zu Beginn einer Behandlung sollten die ersten ca. 4 Termine innerhalb von 14 Tagen stattfinden, danach kann man meist einmal in der Woche behandeln. In der Regel werden 6-10 Behandlungen geplant.

CHINESISCHE KRÄUTERHEILKUNDE

Durch die tägliche und längerfristige Einnahme wirkt diese Behandlung gleichmäßig und nachhaltig auf den Körper und den Geist. Die chinesische Kräuterheilkunde ist eine Therapie von Innen und behandelt besonders gut die Ursache einer Störung (Wurzel).

Der erste Termin ist zeitaufwändig (60 – 90 min) und muss nur einmalig durchgeführt werden. Neben der ausführlichen Befragung findet hier auch die chinesische Puls- und Zungendiagnose erstmals statt. Diese wird ggf. im Laufe der Therapie wiederholt, um den Behandlungserfolg zu überprüfen oder ggf. weitere Therapieschritte einzuleiten.

Nach dem ersten Termin werden im Abstand von 2-4 Wochen (abhängig von der chinesischen Diagnose) Kontroll-Termine vereinbart (15-30 min), um für notwendige Therapieschritte passende Änderungen an den Verordnungen vorzunehmen. Die Verlaufsbesprechungen zur  traditionellen chinesischen Arzneitherapie (TCA) können gelegentlich auch telefonisch erfolgen, sodass diese Therapie auch auf weitere Entfernungen gut möglich ist. Die verordneten Bestandteile (hauptsächlich Kräuter) werden nur in bestimmten deutschen Apotheken zusammen gestellt und können per Post verschickt werden. Die Mischungen gibt es in der Regel als Tee zum selbst Kochen oder als Pulver zum Anrühren.

ERNÄHRUNG und LEBENSSTIL

Die Ernährung und der Lebensstil eines Menschen sind in der TCM von großer Bedeutung und haben starken Einfluss auf das eigene Gleichgewicht. Man kann bestimmte Bereiche und Vorgänge im Körper stärken oder das Füttern krankhafter Prozesse vermindern.

Eine Bestandsaufnahme und persönliche Beratung unterstützt den Therapieverlauf und die Gesundheit.

Allgemeiner Ablauf und Kosten

Nach einer Befundaufnahme wird ein individueller Therapieplan erstellt, der auf den Bedarf und den Wunsch des Patienten zugeschnitten ist.

Dazu gehören bei einer Kopfschmerzbehandlung häufig einige Akupunktur-Behandlungen, um Blockaden zu lösen und Energieflüsse anzuregen (4-6 Wochen). Eine Therapie mit chinesischen Heilkräutern kann allein oder parallel begonnen werden. Die jeweiligen Verordnungen werden über längere Zeit wiederholt oder gegebenenfalls geändert verschrieben. Rechnen Sie bei grundlegender Behandlung mit 3 Monaten Therapie.

Die Abrechnung erfolgt als Privat-Abrechnung in Anlehnung an die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Private Versicherungen, Zusatzversicherungen oder Beihilfe-Stellen können die Kosten vollständig oder teilweise übernehmen.

Eine Abrechnung über gesetzliche Krankenversicherungen ist leider nicht möglich. Selbstverständlich können Sie gern als Selbstzahler zu uns kommen oder Sie haben eine Zusatzversicherung für „Naturheilverfahren durch einen Arzt“ abgeschlossen. Die Therapieverfahren der TCM finden sich im Hufeland-Verzeichnis.

Lesen Sie ggf. mehr zu den Kosten auf der Homepage.

 

Autorin: Dr. med. Dunja Petersen, Kiel